Bleibt in monogamen Beziehungen die Lust (der Frauen) auf der Strecke?
Die erotischen und die emotionalen Wünsche von Frauen (und sicher auch von Männern) unterscheiden sich oft gewaltig und sind nicht immer unter einen Hut zu bringen. Frauen haben häufig durch ihre Sozialisation gelernt, stabile Partnerschaften anzustreben. Aber, wenn sie sich dann nach einigen Jahren sexuell langweilen, erdulden sie diesen Zustand nicht einfach. Was ihnen im Alltag fehlt, holen sie sich zunehmend anderswo. Untersuchungen haben ergeben, dass Frauen heute fast genauso oft Fremdbeziehungen haben wie Männer. Bei einer Affäre, mit einem anderen Partner, kann die Frau wieder zu ihrer verlorenen Lust finden, losgelöst von den Rollen als gute Partnerin, Ehefrau und Mutter.
Es stellt sich heraus, dass die in den Köpfen beider Geschlechter zementierte Annahme, dass Frauen naturgegeben monogam sind, eben nur das ist: eine Annahme, die sich zunehmend als falsch erweist. In Kulturen, in denen es keine Doppelmoral gibt, sind Frauen sexuell genauso aktiv wie Männer. Die vielbeschworene sexuelle Zurückhaltung von Frauen ist also eher ein kulturelles als ein biologisches Konstrukt, wie es die Psychologen Christopher Ryan und Cacilda Jethà in ihrem Buch „Sex – die wahre Geschichte“ erklären.
NF
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